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Wie kommt man in den Auslandsschuldienst?


chinesische Gartentür, Chinese Gardendoor Suzhou

Am Anfang steht die Lust, etwas Neues zu machen, der Spaß an anderen Kulturen, das Interesse, deutsche Sprache und Kultur im Ausland zu vermitteln usw.


Es gibt zwei staatliche Programme, die Lehrer ins Ausland entsenden:

Auslandsdienstlehrkraft oder Landesprogrammlehrkraft.


Den Unterschied erfährt man auf der Seite


Im Ausland kann man entweder als Auslandsdienstlehrkraft an einer deutschen Schulen arbeiten oder als Landesprogrammlehrkraft an einer Schule des Gastlandes.

Die deutschen Schulen sind wie ein Gymnasium hierzulande. Man erlebt sozusagen ein kleines Stück Deutschland irgendwoanders in der Welt.

In den Schulen des Gastlandes ist man weit entfernt vom deutschen Schulsystem und erlebt dort, wie Schule in anderen Ländern funktioniert.


Eine parallele Bewerbung für beide Verfahren ist möglich, wenn man noch unentschlossen ist.


Die Bewerbung


Zuerst erläutert man seiner Schulleitung das Vorhaben und klopft ab, wie sie zu dem Thema steht.


Ist die Schulleitung einverstanden, füllt man einen Personalbogen für Auslandsdienstlehrkräfte aus, der auf dem Dienstweg weitergeleitet wird. Hier der Link zum Personalbogen für Auslandsdienstlehrkräfte: https://www.auslandsschulwesen.de/Webs/ZfA/DE/Bewerbung/Lehrkraefte/ADLK/adlk_node.html

Den Bewerbungsbogen für Landesprogrammlehrkräfte sucht man vergeblich im Internet. Letztendlich musste ich persönlich Kontakt zur Bezirksregierung Düsseldorf aufnehmen und bekam dann die Unterlagen zugeschickt. Vermutlich kann die Zentralstelle für den Auslandsschuldienst die Ansprechpartner für andere Bundesländer nennen.


Danach fordert die Behörde eine Beurteilung durch die Schulleitung an, was mit Unterrichtsbesuchen verbunden ist.


Nachdem dies alles geschafft ist, folgt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. In meinem Fall - ich hatte mich als Landesprogrammlehrkraft beworben - ging es zur Bezirksregierung Düsseldorf.


Läuft das Gespräch gut, kann man am Ende gleich Wünsche für Länder angeben. Ob die erfüllt werden, hängt von der Anzahl der Bewerber ab, von den Bedarfen der verschiedenen Bundesländer usw. Danach heißt es abwarten, bis die Stellen zugeteilt werden.


Sobald man Bescheid bekommt, wohin es geht, stellt man umgehend auf dem Dienstweg einen Antrag auf Beurlaubung bei der Bezirksregierung, für die man arbeitet. Die Formulierung für diesen Antrag schickte mir die Bezirksregierung in Düsseldorf zu. Das war also alles ziemlich einfach.


Das Bewerbungsverfahren war damit abgeschlossen, ab dann lief die Uhr für Organisatorisches - und da ist viel zu tun.


Beglaubigungen, Apostillen, Legalisierungen von Dokumenten


Man beantragt - sobald man weiß, wohin es geht und man damit einverstanden ist - ein polizeiliches Führungszeugnis sowie Kopien der Examenszeugnisse. Diese Unterlagen braucht man später garantiert und die Ausstellung dauert Wochen. Die Beglaubigungen erfolgen in drei Schritten:

1.) Man beantragt eine Kopie des Examens bei dem Prüfungsamt, das die Prüfung abgenommen hat. (Keinesfalls selber mit seinem Examen zum Copy-Shop gehen und danach bei der Sparkasse oder ähnlichem beglaubigen lassen. Das ist nicht gültig!) Das Prüfungsamt sendet die beglaubigte Kopie zu.

Bei der Beantragung des polizeilichen Führungszeugnisses beim Bürgerbüro seines Wohnortes muss man erwähnen, für welchen Zweck es benötigt wird. Dadurch wird es vom Bundesamt für Justiz mit dem notwendigem Stempel versehen, der im weiteren für die Apostille benötigt wird.

2.) Die beglaubigte Kopie und das Führungszeugnis schickt man an das Bundesverwaltungsamt in Köln, das eine Apostille erteilt. Nicht vergessen darf man den Antrag für die Ausstellung einer Apostille, den man auf der Seite des Bundesverwaltungsamtes findet und zusammen mit den Dokumenten schickt.

3.) Anschließend lässt man die Apostillen beim China-Visa-Service legalisieren (z.B. in Düsseldorf in der Pempelforter Straße). Auch dafür benötigt man ein Antragsformular, das man zusammen mit den Unterlagen einreicht.


ACHTUNG: Wie gesagt: Das alles dauert Wochen! Und es kostet Geld. Man schickt alles per Einschreiben, jede Apostille kostet 25 Euro, jede Legalisierung 30 Euro, Führungszeugnis 13 Euro.


Dienstpass:


Nach einiger Zeit (es dauerte in meinem Fall fast zwei Monate) bekommt man von der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA) die offizielle Bestätigung, dass man seinen Dienst im Ausland verrichten wird. Daraus geht hervor, dass man so schnell wie möglich einen Dienstpass beantragen muss. Das macht man beim Auswärtigen Amt in Bonn oder Berlin. Kontaktdaten dazu findet man in dem Schreiben der (ZfA). Beim Auswärtigen Amt gibt man seine biometrischen Daten ab, ein Passbild, das nicht älter als sechs Monate sein darf, und seine Unterschrift.

Bis man den Dienstpass in den Händen hält, vergehen einige Wochen. Zusammen mit dem Dienstpass erhält man eine Verbalnote. Diese wird beim Antrag für das Visum genau so eingereicht wie der Dienstpass und sie ist genauso wichtig - denn ohne sie wird der Visumantrag gar nicht erst angenommen.


Kontaktaufnahme mit der Auslandsschule und der deutschen Fachberatung vor Ort:


Im dem Schreiben der Zentralstelle für Auslandsschulwesen erfährt man die Kontaktdaten der deutschen Fachberatung im Zielland, die man anschreiben sollte (das ist der/die Vorgesetzte, der/die in China für die deutschen Lehrkräfte und die Durchführung des Deutschen Sprachdiploms zuständig ist). Außerdem empfiehlt es sich, zur zukünftigen Schule Kontakt aufzunehmen.

Die Schule benötigt einen Scan von den legalisierten Unterlagen (Examina, Promotion und Führungszeugnis) sowie die Dienstpassnummer für weitere Schritte in China, unter anderem für die Beantragung eines PU-Letters, der seit der der Coronakrise notwendig ist. Er wird vom chinesischen Innenministerium ausgestellt und ist eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt in Deutschland ein Visum beantragen zu können.

Was die chinesischen Schulen darüberhinaus im einzelnen wollen, unterscheidet sich von Provinz zu Provinz. Manche wünschen ein Gesundheitszeugnis, andere nur die Einwilligung, dass man eine Gesundheitsuntersuchung macht, sobald man angekommen ist usw.


Visumantrag


Man braucht also für den Visumantrag drei Dinge:

- Dienstpass

- Verbalnote

- PU-Letter


Wie es weitergeht, liest du im nächsten Beitrag "Das Visum - ein weiterer Schritt".





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