REISEEINDRÜCKE FÜR KUNST- UND GESCHICHTSINTERESSIERTE
UMGEBUNGSENTDECKER
Am Niederrhein

INHALT
Spätmittelalterliche Künstler vom Niederrhein
Von der Grafschaft Kleve zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg
Historische Gartenanlagen Kleve
Der Niederrhein - eine markante Kulturlandschaft
Der Niederrhein hat eine beruhigende und entschleunigende Wirkung. Gemächlich fließt der Strom durch das flache Land, der Horizont spannt sich weit über den Himmel, Alleen und Kopfweiden geben der Umgebung ein markantes Gepräge und Deiche lassen die Nähe des Flusses spürbar werden, selbst wenn man ihn nicht sieht.
Man kann in dieser Gegend völlig herunterkommen, am Rheinufer sitzen und den vorbeifahrenden Lastkähnen zusehen, dem Rauschen des Windes in den Blättern der Pappeln lauschen oder zusehen, wie ein Schwarm Graugänse laut schnatternd von den Polderwiesen auffliegt.

Es lohnt sich, den Niederrhein mit dem Fahrrad zu erkunden: entlang schattiger Alleen, über die Deichkronen und durch kleine, geschichtsträchtige Städte, deren Kirchtürme schon von Weitem sichtbar sind. Schon nach wenigen Kilometern erreicht man den nächsten Ort, radelt durch ein mittelalterliches Stadttor und findet sich mitten in historischer Bebauung wieder.
Auch kulturell hat die Region einiges zu bieten. In ihrer Blütezeit im späten Mittelalter spielte sie nicht nur wirtschaftlich eine wichtige Rolle, sondern brachte Künstler hervor, die weit über den Niederrhein hinaus Bedeutung erlangten. Ihre Werke sind heute in den Kirchen von Xanten und Kalkar, in den Museen von Kleve und Wesel und sogar in Städten wie Münster, Köln, Paris, Dresden oder München zu finden.
Für katholische Pilger ist Kevelaer ein zentraler Anziehungspunkt – einer der bekanntesten Wallfahrtsorte Deutschlands.
Und schließlich laden zahlreiche Cafés und Restaurants dazu ein, regionale Spezialitäten zu genießen – oft mit herrlichem Blick auf die weite Landschaft.
Von Xanten über Kalkar nach Kleve
Xanten
Die typisch niederrheinische Kleinstadt Xanten mit ihren gut erhaltenen historischen Gebäuden, engen Gassen und gemütlichen Cafés lädt zum Bummeln und Verweilen ein.
Der Ort blickt auf eine beeindruckende Vergangenheit zurück. Gegründet von den Römern um 100 n. Chr unter Kaiser Trajan mit dem Namen Colonia Ulpia Traiana, zählt sie heute zu den bedeutendsten römischen Siedlungen auf dem Gebiet der Bundesrepublik. In der Römerzeit war Xanten ein wichtiges militärisches und ziviles Zentrum, ausgestattet mit einem Straßennetz, Thermen, einem Amphitheater und vielen weiteren typischen Bauten des Römischen Reiches.
Heute ist die Stadt vor allem durch den Archäologischen Park bekannt. Er zählt zu den größten archäologischen Freilichtmuseen Deutschlands und bietet mit Rekonstruktionen und Ausgrabungen einen eindrucksvollen Blick in das Leben der antiken Stadt.
Neben der römischen Vergangenheit spielt auch die Sage um Siegfried, den Helden des Nibelungenliedes, in Xanten eine Rolle. Historische Spuren von ihm gibt es zwar nicht – er ist eine Gestalt der Dichtung. Doch zahlreiche Bezüge in der Stadt, etwa das Siegfriedmuseum, halten die Erinnerung an ihn lebendig.
In der Legende ist Siegfried der Sohn von König Siegmund und Königin Sieglinde von Xanten. Eine seiner bekanntesten Taten ist der Kampf gegen den Drachen Fafnir. Nachdem er das Ungeheuer besiegt hatte, badete er in dessen Blut, das ihn nahezu unverwundbar machte. Nur eine kleine Stelle zwischen seinen Schultern blieb vom Blut unbenetzt – ein Lindenblatt hatte dort die Haut bedeckt. Später wurde ihm genau diese Schwachstelle zum Verhängnis: Hagen von Tronje ermordete Siegfried hinterrücks mit einem Speer.
Vor seinem Tod erlangte Siegfried den Schatz der Nibelungen sowie einen magischen Tarnhelm, der ihn unsichtbar machen oder seine Gestalt verändern konnte. Außerdem heiratete er Kriemhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunther. Diese Verbindung führte ihn in neue Abenteuer – und schließlich in sein tragisches Schicksal.

Xanten, Klever Tor, die Eulentürme des äußeren Tors.
Das Klever Tor steht am Nordwall, direkt dahinter liegt die historische Altstadt.

Xanten, Klever Tor, inneres Tor

Kriemhild Mühle

Evangelische Kirche

Alte Propstei

St. Viktor zu Xanten
Der Xantener Dom ist ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst und bis heute ein Zentrum des kulturellen Lebens am Niederrhein.
Schon vor dem heutigen Bau gab es mehrere Vorgängerkirchen aus karolingischer, ottonischer und staufischer Zeit. 1263 begann man im Osten mit einem gotischen Neubau. Von dort aus wurden nach und nach alle Teile des Doms in die gotische Form überführt, die sich im Rheinland unter dem Einfluss des Kölner Doms durchgesetzt hatte.
Beim Betreten des Doms eröffnet sich ein überraschend harmonisches Gesamtbild – obwohl die Kirche im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde. Beim Wiederaufbau achtete man sorgfältig auf eine originalgetreue Rekonstruktion bis ins Detail.
Zu den markantesten Ausstattungsstücken gehören der gotische Lettner, der Chorraum und die zahlreichen Altäre. Im Chorraum zieht vor allem der Hochaltar die Aufmerksamkeit auf sich. Er gilt als das bedeutendste Kunstwerk des Doms. In seinem edelsteinbesetzten Schrein ruhen die Gebeine des heiligen Viktor. Die Flügel des Retabels wurden von Bartholomäus Bruyn d. Ä. gestaltet, einem der wichtigsten Porträtmaler der Renaissance, von dem sich auch weitere Werke im Dom befinden.
Insgesamt besitzt der Dom 24 Altäre. Besonders hervorzuheben sind der Marienaltar von Heinrich Douvermann (1536) mit seiner eindrucksvollen Predella, die die „Wurzel Jesse“ zeigt, sowie der Märtyreraltar aus Antwerpen (1525). Über dem Chorgestühl hängen prächtige Brüsseler Wandteppiche aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Ein Glücksfall ist, dass die farbigen Glasfenster und auch die kostbare Stiftsbibliothek während des Krieges ausgelagert wurden und so bis heute erhalten geblieben sind.

St. Viktor-Dom, Xanten, Blick aus dem Mittelschiff auf den Lettner

Marienaltar von Heinrich Douvermann, Xantener Dom

Wurzel Jesse, Marienaltar, Xantener Dom

Xantener Dom, Hauptaltar

Tapisserie im Chor des Xantener Doms

gotischer Lettner, Xantener Dom
Bislicher Insel bei Xanten
Von Xanten führt die Gelderner Straße direkt zum Rhein, wo die Fähranlegestelle mit dem Restaurant "Zur Rheinfähre" liegt. Man kann von dort zur Bislicher Seite übersetzen. Dort liegt das malerische Fährhaus Bislich, von dessen Terrasse man eine gute Sicht auf den Rhein hat.

Bislicher Fährhaus


Man folgt der Straße Marvick, an der auch das Fährhaus liegt und kommt bald ins Landschaftsschutzgebiet Bislicher Insel.
Sie ist Teil des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland und bietet eine vielfältige Landschaft aus Auenwäldern, Wiesen, Feuchtgebieten und Flussufern. Die Bislicher Insel erstreckt sich entlang des Rheins und ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Die Gegend ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Vogelbeobachter. Es gibt verschiedene Beobachtungspunkte, von denen aus man die Flora und Fauna der Region erleben kann. Besonders im Frühjahr und Herbst ist die Bislicher Insel ein wichtiger Rast- und Brutplatz für Zugvögel, darunter viele seltene Arten.
Neben der Natur bietet die Gegend auch das Informationszentrum NaturForum Bislicher Insel, das über die Tier- und Pflanzenwelt der Region informiert.



Deich bei Bislich

Kilometerstein von Basel bis Rotterdam



Kalkar
Um nach Kalkar zu gelangen, muss man wieder zurück nach Xanten. Kalkar liegt linksrheinisch. Eine schöne Strecke führt von Xanten durchs Klever Tor über die Klever Straße, die sich im weiteren Verlauf Siegfriedstraße nennt. Man erreicht den Archäologischen Park und stößt dort am Eingangsbereich auf den Alleenradweg, der einen in fast schnurgeradem Verlauf zum Ort Marienbaum bringt. Von dort kann man der B 57 bis Kalkar folgen. Man folgt ab dann zwar der Bundesstraße, aber für Radfahrer gibt es einen eigenen Weg, der parallel zur Bundesstraße verläuft.

Nicolaikirche, Kalkar

Kalkar, Markt mit gotischem Rathaus
Kalkars Blütezeit lag in der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts, also im späten Mittelalter.
Durch seine verkehrsgünstige Lage am Handelsweg nach Holland, gelangte Kalkar zu einigem Wohlstand, wovon die erhaltenen Bürgerhäuser sowie das Rathaus, erbaut 1446 von dem Klever Johann Wyrenberg, und die Nikolaikirche von 1450 zeugen.
Kalkar hatte damit in kurzem Zeitraum zwei repräsentative Gebäude erhalten, die bis heute das Stadtbild prägen.
Außerdem stiftete Maria von Burgund, die Witwe des Herzogs von Kleve, 1455 ein Dominikanerkloster, von dem nichts mehr übrig geblieben ist außer einem Obstgarten. Zwei Beginenhöfe sind in Kalkar zu finden, einer gehört wegen seiner Fassade ebenfalls zu den markanten Gebäude Kalkars und liegt in der Kesselstraße 20.

Beginenhof, Kalkar
Gehandelt wurde in Kalkar hauptsächlich mit Fellen, Tüchern und Bier. In dieser Zeit gab es in Kalkar 42 Brauereien. Bis heute knüpft das selbstgebraute und beliebte Mühlenbier noch an diese Tradition an, das man im Restaurant "Brauhaus Kalkarer Mühle" bekommt.

Kalkarer Mühle. Hier bekommt man Kalkarer Bier im Brauhaus Kalkarer Mühle, womit an die Biertradition des Mittelalters angeknüpft wird.
Gewebte Wollwaren aus Kalkar waren hauptsächlich für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, feinere Webwaren wurden in Flandern hergestellt.
Kalkar war Hansestadt, spielte aber eine weit geringere Rolle als Wesel, so dass Kalkar trotz der guten Wirtschaftslage keine aktive Position in der Hanse übernehmen konnte. Die kleine Stadt galt als Beistadt der größeren Hansestadt Wesel.
St. Nicolai
Die wohlhabend gewordenen Bürger machten sich an die Ausschmückung der Kirche St. Nicolai. Künstler wurden nach Kalkar geholt und zahlreiche Altäre, Gemälde und Skulpturen wurden von reichen Bürgern, Handwerkergilden und Bruderschaften gestiftet.



In der Kirche gab es insgesamt 18 Altäre. 1490 ging der Auftrag für den Hochaltar an Arnt von Kalkar und Zwolle, der ihn allerdings nicht mehr fertigstellen konnte, da er 1492 verstarb, die Klappflügel wurden von Jan Joest aus Wesel bemalt.

Hochaltar von Arnt von Zwolle und Kalkar

Klappflügel von Jan Joest, Hochaltar, St. Nicolai

Klappflügel von Jan Joest, Hochaltar, St. Nicolai

Jan Joest, Erweckung des Lazarus, Detail des Klappflügels des Hochaltars. Deutlich ist im Hintergrund das alte Rathaus von Kalkar zu erkennen.
Der Altar der Sieben Schmerzen Mariens in der Apsis des südlichen Seitenschiffes wurde von Heinrich Douvermann angefertigt und 1522 geweiht.

Altar der sieben Schmerzen Mariens von Heinrich Douvermann
Direkt rechts neben diesem Altar an der südlichen Wand liegt der 1487 von Arnt von Kalkar und Zwolle geschaffene Christus im Grabe.

Christus im Grabe von Arnt von Zwolle und Kalkar
Wenn man im Mittelschiff vor dem Chor steht, befindet sich vor dem linken, also nördlichen Chorpfeiler der Georgsaltar von 1480/84, der ebenfalls von Arnt von Kalkar und Zwolle angefertigt wurde. Die ursprünglich nicht zugehörige Predella mit den Brustbildern nach 1500 wird Derick Baegert zugesprochen.

Georgsaltar, Arnt von Zwolle und Kalkar
Spätmittelalterliche Künstler vom Niederrhein
Im Bereich der Malerei und Holzschnitzkunst entwickelte sich am Niederrhein ein Kulturraum, der über seine Grenzen hinausstrahlte und dessen Verbindungen bis in die Niederlande, nach Flandern und Köln reichten. Etliche der dort arbeitenden und lebenden Künstler begegnen dem Besucher des Niederrheins immer wieder, besonders Derick Baegert, Arnt von Zwolle und Kalkar, Heinrich Douvermann und Bartholomäus Bruyn der Ältere. Zwischen all den am Niederrhein, den Niederlanden, Flandern oder Köln tätigen Künstlern gab es enge verwandtschaftliche und geschäftlich-künstlerische Beziehungen.
Die Blüte der Kunst dieser Region liegt zeitlich am Ende des späten Mittelalters. Geistliche Sujets wie Kreuzigungsdarstellungen und Szenen aus dem Leben Christi sowie Mariens wurden bevorzugt, aber immer häufiger tauchen in den Bildern auch Bürger, Kaufleute und Adelige auf, sei es als Stifter in Form von Staffagefiguren oder als eigenständiges Bildmotiv, z.B. als Portrait.
Heinrich Douvermann war Holzschnitzer. Seine Werken findet man an mehreren Orten des Niederrheins, z.B. Kleve, Xanten und Kalkar. Er wurde um 1480 vermutlich in Dinslaken geboren und starb um 1543 in Kalkar.
Sein Stil ist durch eine realistische Darstellung von Figuren und Szenen gekennzeichnet. Obwohl viele seiner Werke heute nicht mehr vollständig erhalten sind, haben die erhaltenen Teile dazu beigetragen, seinen Ruf als einen der herausragenden Bildhauer seiner Zeit zu festigen. In Kalkar findet man den Sieben-Schmerzen-Altar, Johannes den Täufer und den Marienleuchter.
Arnt von Kalkar und Zwolle war ebenfalls Holzschnitzer. Er wurde wahrscheinlich in Zwolle in den heutigen Niederlanden geboren und ausgebildet. Zwolle war zu dieser Zeit ein blühendes Handels- und Kulturzentrum, was ihm Zugang zu den wichtigen Kunstströmungen seiner Zeit verschaffte.
Er arbeitete überwiegend in Kalkar und Umgebung. Seine Werke sind religiöser Natur.
Auffällig sind bei seinen Arbeiten der Detailreichtum sowie die realistische Darstellung der Szenen. Die Mimik seiner Figuren zeigt eine starke emotionale Ausdruckskraft, woran deutlich wird, dass bei seinen Werken die mittelalterliche Darstellung des Menschen langsam dem neuzeitlichen Interesse am Individuum weicht.
In Kalkar stehen sein bekannter Georgsaltar sowie Teile des Hochaltars, den er durch seinen Tod nicht selber vollenden konnte, der dann aber von dem aus Marburg kommenden Ludwig Jupan zu Ende gebracht wurde. Außerdem stammt von Arnt die 1487 von der Kalkarer Liebfrauenbruderschaft in Auftrag gegebene Figur des „Christus im Grabe".
Derick Baegert (auch Dirck oder Dierick genannt) war ein bedeutender Maler der Spätgotik, der etwa um 1440/1445 in Wesel am Niederrhein geboren wurde und nach 1502 starb. Baegert gilt als einer der führenden Maler seiner Zeit in dieser Region.
Er arbeitete hauptsächlich in Wesel, Xanten und Kalkar.
Die Einfügung zeitgenössischer Portraits in das christologische Bildprogramm sowie die topographisch genaue Wiedergabe von realen Gebäuden erhöhen das Seherlebnis und den Nachvollzug des Heilsgeschehens für den Betrachter.
Seine Werke hatten einen bleibenden Einfluss auf die Kunstgeschichte des Niederrheins.
Die von ihm gestaltete Weseler Gerichtstafel "Eidesleistung" hängt im Städtischen Museum Wesel - Galerie im Centrum.
Fünf weitere Werke befinden sich im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster und ein Altarretabel in der Probsteikirche in Dortmund.
Jan Joest, , der etwa von 1450 bis 1519 lebte, auch bekannt als Jan Joest van Kalkar war Neffe von Derick Baegert, zugleich dessen talentiertester Schüler und später ein bedeutender Maler der Spätgotik und frühen Renaissance. Er stammte aus Wesel und ist ebenfalls vor allem für seine religiösen Werke bekannt.
In der St. Nicolai-Kirche in Kalkar malte er zwischen 1505 und 1508 die Seitenflügel des Hochaltars, eines der bekanntesten Werke von ihm. Der Kalkarer Altar zeigt Szenen aus dem Leben Christi und der Jungfrau Maria in zwanzig gemalten Tafeln. Als Joest den Auftrag dafür von der Kalkarer Bruderschaft „Unser Lieben Frau" erhielt, verlegte er seine Werkstatt von Wesel nach Kalkar. Seine Mitarbeiter waren mit hoher Wahrscheinlichkeit der namhafte, seit 1511 als Freimeister in Antwerpen tätige Joos van Cleve sowie der noch junge, später in Köln zu großem Renommee gelangte Bartholomäus Bruyn der Ältere, der vermutlich auch Joests Schwiegersohn wurde.
Nach seiner Kalkarer Tätigkeit übersiedelte er vermutlich nach Haarlem, wo der dort in der St. Lukasgilde eingeschriebene Maler für Aufträge in der St. Bavokirche herangezogen wurde. Jan Joest starb vermutlich 1519 in Haarlem und hinterließ seinen Erben ein ansehnliches Vermögen.
Bartholomäus Bruyn der Ältere, auch Barthel Bruyn, Barthel Bruyn d.Ä. wurde um 1493 in Köln geboren, wo er eine erfolgreiche Werkstatt betrieb. Er starb dort 1555 oder 1556. Besonders bekannt ist er für seine Porträt- und Altarbilder von Mitgliedern des städtischen Patriziats und wohlhabenden Bürgern.
Auch seine Porträts zeichnen sich durch eine hohe Präzision und Individualität der dargestellten Personen aus. Er verwendete feine Pinselstriche, um die Texturen von Haut, Haaren und Kleidung genau darzustellen. Insbesondere die Porträts, bieten wertvolle Einblicke in die Gesellschaft und Kultur des 16. Jahrhunderts. Viele seiner Werke sind heute in Museen und Kirchen in Köln und darüber hinaus zu finden.
Am Niederrhein findet man Werke von ihm als Flügel des Hochaltars von 1534 im Dom von Xanten. Bartholomäus war, wie bereits erwähnt, vermutlich der Schwiegersohn von Jan Joest.
Joos van Cleve, auch bekannt als Joos van der Beke lebte etwa zwischen 1485 und 1540. Er wurde vermutlich in Kleve geboren und ist vor allem für seine Porträts und religiösen Gemälde bekannt.
Es hatte seine Ausbildung in der Werkstadt von Jan Joest zusammen mit Bartholomäus Bruyn dem Älteren erhalten.
Er zog später nach Antwerpen, einem wichtigen Zentrum der Kunstproduktion, wo er der Lukasgilde beitrat.
Dort wurde er stark von der altniederländischen Malerei beeinflusst, insbesondere von Künstlern wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden. Er reiste auch nach Italien, wo er Einflüsse von Leonardo da Vinci aufnahm. Später war er Hofmaler bei Franz I von Valois-Angoulême. Er portraitiert auch Heinrich VIII. von England und Kaiser Maximilian I. Seine Rolle in der Kunstgeschichte ist wichtig, weil er eine Vermittlerfigur zwischen der altniederländischen Malerei und der italienisch beeinflussten Renaissancekunst war.

Altes Rathaus, Kalkar

Städtisches Museum, Kalkar

Kalkarer Mühle

Kleve
Von Kalkar geht die Fahrt weiter nach Kleve entlang der B54. Kleve ist mit seinen rund 50.000 Einwohnern deutlich größer als Kalkar und Xanten und daher nicht so beschaulich wie die beiden kleineren Städtchen. Bei der Fahrt in Kleves Zentrum passiert man zunächst das Einerlei heutiger Städte: Autohäuser, großflächigen Einzelhandel mit entsprechenden Parkplätzen usw.
Die Innenstadt hat eine Fußgängerzone, die nicht viel anders aussieht als in den meisten deutschen Städten. Der Krieg hat Kleve das historische Erscheinungsbild genommen und der folgende Wiederaufbau hat wenige markante Gebäude wiederhergestellt.
Dabei war Kleve Residenzstadt der Herzöge von Kleve, die durch Heirat mit den Herzögen von Jülich Berg zu einer der größeren Dynastien im Heiligen Römischen Reich wuchsen mit einem ansehnlichen Territorium, so dass diese Dynastie in Hochadelskreisen attraktiv wurde. Ein kurzer Blick auf die Geschichte des Hauses lohnt (wenn du keine Lust auf Geschichte hast, klick hier, dann geht es weiter bei der Schwanenburg):
Von der Grafschaft Kleve zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg
Die Entstehung der Grafschaft Kleve-Mark
Graf Adolf II. von der Mark hatte 1368 die Grafschaft Kleve geerbt und herrschte von da an über beide Territorien. 1406 heiratete er Margarethe von Berg.

Kleve, Grabmal von Graf Adolf II. von der Mark und Margarethe von Berg, Stiftskirche St. Mariae Himmelfahrt, im nördlichen Seitenschiff auf Höhe des Chorraumes.
Die Ernennung zum Herzogtum Kleve
Der Sohn der beiden, Adolf III. von der Mark, wurde der erste Herzog von Kleve, das 1417 zum Herzogtum ernannt worden war. Nach herzoglicher Zählung war er demnach Adolf I. von Kleve.
Auf dem Bild unten ist er ganz links zu sehen.

Kleve, Die sechs Klever Herzöge, sie regierten im Zeitraum von 1417 bis 1609, hier sind sie dargestellt vor der Stadtsilhouette von Kleve von einem unbekannten Künstler, Museum Kurhaus Kleve
Die Entstehung des Herzogtums Jülich-Kleve-Berg
Wir machen einen Sprung zu Johann III., oben auf dem Gemälde die vierte Person von links, Sohn des Herzogs Johann II. von Kleve (Dritter von links). Er wurde 1496 im Alter von sechs Jahren verlobt mit der Erbtochter des Hauses Jülich-Berg, Maria von Jülich (Die beiden Kinder sind unten zu sehen im Ausschnitt eines Wandgemäldes aus dem Rittersaal auf Schloss Burg, das die Verlobungszeremonie zeigt). Später, als sie erwachsen waren, wurde 1510 in Düsseldorf, der Residenz der Herzöge von Jülich-Berg, geheiratet. Diese Ehe wird als 'Klever Union' bezeichnet. (Willst du mehr wissen über Düsseldorf und seine Bedeutung für Kleve, klicke hier. Auf der Seite über Düsseldorf steht es genauer.)

Schloss Burg, Solingen, Kinderverlobung von Johann III. von Kleve und Maria von Jülich-Berg, Wandgemälde im Rittersaal
Das neue Herzogtum Jülich-Kleve-Berg entstand letztendlich erst, als die beiden Herzöge von Kleve und Jülich-Berg verstorben waren und Johann alles erbte. Damit war eines der mächtigsten Häuser im Westen des Heiligen Römischen Reiches entstanden.
Anna von Kleve
Anna von Kleve, die Tochter von Johann III. und Maria von Kleve, heiratete den englischen König Heinrich VIII. Sie war dessen vierte Ehefrau. Die Ehe wurde aber kurz nach der Hochzeit wieder annuliert, weil Heinrich VIII. Anna hässlich fand. Anna von Kleve wurde im Düsseldorfer Schloss geboren und lebte auf Schloss Burg an der Wupper. (Möchtest du mehr über das Düsseldorfer Schloss erfahren? Klicke hier. Weitere Informationen zum Schloss Burg findest du hier.) Trotz der Trennung genoss sie etliche Privilegien, lebte den Rest ihres Lebens in England auf Hever Castle in Kent und wurde in der Westminster Abbey in London bestattet.

Anna von Kleve, Gemälde von Hans Holbein d. Jüngeren 1539: Louvre, Paris
Lizenz: gemeinfrei, public domain Den Link zur Originaldatei findest du hier.
Johann III. und Maria von Kleve hatten noch weitere Kinder, ihr Sohn Wilhelm der Reiche (auf dem Bild der sechs Klever Herzöge der fünfte von links) heiratete die Tochter des deutschen Kaisers Ferdinand I., Maria von Habsburg. Die Ehen in die einflussreichen Dynastien zeugen von der Stellung, die das Haus Jülich-Kleve-Berg erlangt hatte.
Oberhalb der Innenstadt liegt die Schwanenburg auf dem "Berg". Die Schlossstraße führt hinauf, man gelangt zuvor zum Dr.-Heinz-Will-Platz mit dem Reiterstandbild des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Was hat Brandenburg mit Kleve zu tun? Kleve fiel nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit 1614 an Brandenburg. Grund dieser Erbschaft war die Kinderlosigkeit des letzten Herzogs Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg - auf dem Gemälde mit den sechs Herzögen der ganz rechte - der am 25. März 1609 verstarb. Mit seinem Tod zerfiel Jülich-Kleve-Berg in zwei Teile. Ein Teil ging an die Brandenburger und einer an die Wittelsbacher in Pfalz-Neuburg an der Donau (Willst du mehr über Pfalz-Neuburg und die Verbindung zum Niederrhein wissen? Klick hier. Auf der Seite "Barock in der Donauregion" steht mehr.) Das Denkmal unterhalb der Schwanenburg vor dem Marstall wurde erst im 20. Jahrhundert aufgestellt, als Kleve 300 Jahre zu Brandenburg und Preußen gehörte. Weiter geht der Weg zur Schwanenburg, in der heutzutage Gerichte untergebracht sind. Viel zu besichtigen gibt es nicht, ein Innenhof, der nicht ans Mittelalter erinnert, sondern an den Wiederaufbau nach dem Krieg und der Schwanenturm, den man besteigen kann.

Kleve, Schwanenburg, Blick in den Innenhof mit dem Schwanenturm
Danach umrundet man noch die Burgaußenmauern in der Hoffnung, dass das noch nicht alles gewesen ist und stellt fest, dass auch hier der der Stil der 50er Jahre zugeschlagen hat. Die historische Größe dieser Burg erschließt sich durch den Besuch nicht.
Immerhin hat man die Residenz der Klever Herzöge gesehen, die einst zu den mächtigsten Männern im Westen Deutschlands gehörten.
Von der Schwanenburg führt der Weg weiter zur nahe gelegenen
Probsteikirche Mariae Himmelfahrt. Dort gibt es einen Marienaltar von Hendrik Douvermann. Außerdem findet man in der Kirche die Fürstengruft, unter anderem mit der schon oben erwähnten Grablege von Adolf II. von der Mark und Margarethe von Berg.
Ca. 1,5 Kilometer von der Innenstadt entfernt liegt das Kurhaus mit beeindruckenden Parkanlagen, die im 17. Jahrhundert vom brandenburgischen Statthalter in der preußischen Enklave Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen, umgestaltet wurden mit dem Ziel, seine Residenzstadt und ihr Umland zu einer nie da gewesenen Parklandschaft umzugestalten.


Klever Schlosspark am Amphitheater

Amphitheater am Kurhaus


Kleve, Blick auf das Kurhaus aus dem Forstgarten
Ebenfalls während seiner Regentschaft entstand der Alte Park. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Kleve zur Kurstadt und der Forstgarten gegenüber dem Kurhaus wurde in Art eines botanischen Gartens mit exotischem Baumbestand angelegt.

Museum Kurhaus Kleve
Das Kurhaus beherbergt heute ein ziemlich gutes Museum mit einer ahnsehnlichen Mittelalterabteilung, in der das Stundenbuch von Katharina von Kleve zu finden ist. Aber auch viel Modernes und Zeitgenössisches gehört zur Sammlung, darunter Künstler von Weltruf wie Joseph Beuys und Thomas Struth. Der Niederrhein bringt auch heutzutage prominente, weltbekannte Künstler hervor.
Das Stundenbuch der Katharina von Kleve

Kleve, Stundenbuch der Katharina von Kleve, Faksimile im Museum Kurhaus Kleve
Katharina von Kleve ist bekannt als Auftraggeberin und Besitzerin eines schön gestalteten Stundenbuchs (ein Gebetbuch für Laien für das Stundengebet. Besonders beliebt waren diese Bücher im 14. und 15. Jahrhundert im französischen und flämischen Raum), das im Museum Kurhaus Kleve als Faksimile ausgestellt ist. Das Original befindet sich in New York in der Pierpont Morgan Library. Es kam dahin, weil es im 19. Jahrhundert veräußert wurde. Um mehr Geld dafür zu bekommen, wurde es damals in zwei gleich große Teile zerlegt, die im Jahr 1963 und 1970 von der New Yorker Bibliothek gekauft und so wieder zusammengeführt werden konnten.


Am Kurhaus befindet man sich am Stadtrand von Kleve. Mit dem Fahrrad erreicht man in kurzer Entfernung das "Café im Gärtchen" und im weiteren Verlauf den "Dillinger Theetuin".
Es geht ein kurzes Stück die Wasserburgallee entlang, bis zur Landwehr, die man nach links, also Richtung Norden abbiegt. 8 Kilometer fährt man auf einem parallel zur Landstraße verlaufenden Radweg über die Keekener Straße, die im weiteren Verlauf Klever Straße heißt, bis zum Café im Gärtchen, einem gepflegten Niederrheinhof aus Backstein mit einem schönen Staudengarten direkt hinter dem Deich. Der Kuchen ist selbst gebacken, die Möblierung im Inneren ist landhausartig gediegen und skandinavisch schlicht in frischen Blau-Weiß-Tönen. Im Sommer sitzt man selbstverständlich im Garten und genießt den weiten Blick über die Felder.

Kleve, Allee beim Café im Gärtchen

Café im Gärtchen, Kleve




Vom Café im Gärtchen geht es oben auf dem Deich weiter flussabwärts Richtung Millingen, das direkt hinter der deutsch-niederländischen Grenze liegt. Vorbei geht die Strecke an einem Informationszentrum zur niederländisch-deutschen Naturschutz-Kooperation De Gelderse Poort. Hier gibt es auch ein Café, aber der Millinger Theetuin lockt. Es geht entlang der Millinger Werft, dann ca. 300 Meter weiter, nach links abbiegen und man kommt bald zur Straße Heerbaan (N840), in die man rechts einbiegt. Die Fahrt geht bis in den Ort Kekerdom zur Kirche St. Laurentius. Dort führt eine Straße hinab in die Rheinaue. Der Weg zum Theetuin ist ausgeschildert, führt durch ursprüngliche Natur, bis zu einem großen, exotischen Garten, der im Grünen versteckt liegt. Viele Sitzecken, kleine Pavillons, Möbel aus Südostasien oder Marokko sind in den weitläufigen Garten eingestreut, farbenprächtige Fliesen und Stoffe, thailändische Sonnenschirme verzaubern durch ihr exotisches Flair. Die Vegetation um den Garten ist urwaldmäßig, innerhalb des Terrains wachsen Palmen, Bananenstauden und natürlich viele einheimische Gewächse. Für einen angemessenen Eintritt kann man alles besichtigen. Es gibt im Wohnhaus der Besitzer einiges zu essen und zu trinken. Für einen Moment vergisst man, dass man am Rhein ist und fühlt sich ein bisschen wie in Thailand.
Reiseeindrücke eines Kunst- und Geschichtsinteressierten



Kevelaer

Kevelaer, Votivtafeln in der Kerzenkapelle
Kevelaer ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Deutschlands. Die kleine Stadt liegt mit 800.000 Pilgern auf dem zweiten Platz der meistbesuchten Marienwallfahrtsorte Deutschlands hinter Altötting, dem religiösen Herzen Bayerns, mit 1 Million Pilgern (Stand 2024). Neben den Stätten für die Pilger im Zentrum bietet der Ort ein hübsches Stadtbild mit malerischen Plätzen, wo man unter alten Bäumen einkehren kann.

Kevelaer, Opferkerzen an der Außenwand der Kerzenkapelle am Kapellenplatz
Die Pilger kommen nach Kevelaer wegen des Gnadenbilds der "Trösterin der Betrübten". Im Jahr 1642 wurde dieses Bild der Muttergottes von Luxemburg auf wundersame Weise von einem Händler namens Heinrich Busman verehrt. Heute ist es in der Gnadenkapelle in Kevelaer ausgestellt und das Zentrum der Wallfahrten.
Viele Menschen beten in der Nähe des Gnadenbildes, insbesondere um Trost in Zeiten von Trauer und Sorgen zu finden. Es gibt zahlreiche Berichte von Gebetserhörungen und Wundern, die auf die Fürsprache der Jungfrau Maria zurückgeführt werden.

Kerzenkapelle, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer
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Gnadenkapelle, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Kevelaer








Wesel und Derick Baegert

Die Gemälde in der Schatzkammer im Weseler Museum (Galerie im Centrum, Ritterstr. am Kornmarkt, Eintritt frei) zeigen farbenprächtig den Geist des ausgehenden Mittelalters bzw. der beginnenden nordeuropäischen Renaissance. Derick Baegert, Bartholomäus Bruyn d. Ä. und andere sind vertreten. Darstellungen geistlicher Motive mit den Stiftern als Staffagefiguren oder das Bürgertum selbst als Bildthema zeigen den Geist der neuen Zeit. Die Sammlung der alten Meister umfasst nur einen Raum, aber es entfaltet sich darin eine prächtige Welt, die Einblicke gibt in die Gesellschaft und das Weltbild des 15. Jahrhunderts.
Weitere Werke von Derick Baegert, dessen Arbeiten dem westfälisch, niederrheinisch, flämischen Raum zugeordnet werden, gibt es nur außerhalb von Wesel. Dazu zählen in Nordrhein-Westfalen und Europa verschiedene Werke wie der Hochaltar in der Probsteikirche in der Dortmunder Innenstadt. Im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster befinden sich acht eindeutig Baegert zugeordnete Gemälde, darunter ein Bild von Maria mit dem Kind, das als verschollen galt und 2001 in New York mithilfe großzügiger Spender erworben werden konnte. In Münster befindet sich auch das Bildnis mit der Lukasmadonna, das besonders in der Gestaltung (vor allem bei den Räumlichkeiten, die man im Bild erkennen kann) einen engen Bezug zur niederländischen Malerei zeigt.
Um Fragmente des Hochaltar-Retabels der Weseler Mathenakirche zu sehen, muss man schon bis Madrid reisen. Dort befinden sich fünf Teile des Altars in der Sammlung Thyssen-Bornemisza. Der Altar wurde zerstört in der Zeit des reformatorischen Bildersturms, die Mathenakirche wurde im zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Zwei Seitenflügel eines Retabels, das sich im ehemaligen Staatlichen Museum in Berlin befand, aber heute zerstört ist, befinden sich im Nürnberger Nationalmuseum (Handwaschung des Pilatus) und im Kulturhistorischen Museum in Stralsund (Kreuzabnahme).
Ein weiteres Retabel, der Kreuzigungsaltar aus St. Laurenz in Köln wurde ebenfalls in Bestandteile zerlegt und veräußert. Der Mittelteil sowie der rechte Innenflügel (Kalvarienberg und Kreuzabnahme) befinden sich heute in der Münchner Pinakothek, der linke Flügel (Sechs Apostel und die Stifter Gerhard von Wesel, Bürgermeister von Köln und seine Gemahlin) im Musée des Beaux-Arts in Brüssel.
In Antwerpen hängt die Heilige Sippe für St. Nicolai in Kalkar. Der Mittelteil, der zu einem Annenaltar gehörte, wurde 1826 verkauft, die Seitenflügel sind verschollen.
Das Gerichtsbild Die Eidesleistung von 1493/94 befand sich ursprünglich im Ratssaal des Weseler Rathauses, heute hängt es in der Schatzkammer in der Galerie im Centrum.
