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Das Mondfest

Dieses Jahr liegt das Mondfest auf dem 21. September.

Heute und morgen sind Feiertage. Trotz schlechtem Wetter ist am Strand mehr los als in den letzten Tagen.

chinesische Laternen Chinese Laterns

Das Mondfest ist das zweitwichtigste Fest der Chinesen nach dem Neujahr. Drei gesetzliche Feiertage gibt es dafür auf dem chinesischen Festland.

Man bezeichnet es auch als Mittherbstfest und es ist vergleichbar mit dem Thanksgiving in den USA. Der Mittelpunkt dieses Familienfestes ist das Essen, außerdem werden Laternen gebastelt und mit Rätseln für die Kinder beklebt, die für die Lösungen kleine Geschenke bekommen und man verschenkt Mondkuchen, traditionelle, eigens für dieses Fest gebackene, kleine Minikuchen, die eher an eine Pastete erinnern als an ein süßes Gebäck.



Heutzutage werden die Kuchen gekauft, die es vor dem Mondfest in allen Läden gibt - so wie bei uns Christstollen in der Vorweihnachtszeit. Nur noch wenige Leute backen diese Küchlein selbst, weil es ziemlich aufwendig ist. Sie haben einen Durchmesser von ca. 8-10 Zentimetern und zeichnen sich vor allem durch ein reliefartiges Muster auf der Oberfläche aus, manchmal sind dort auch Schriftzeichen zu sehen für die Begriffe "Harmonie" und "langes Leben".

Sie sind herzhaft oder süß gefüllt, z.B. mit roter Bohnenpaste (rote Bohnenpaste ist süß!). Die Süße erkennt man erst nach einiger Zeit, wodurch man als Westler ein bisschen irritiert ist, aber es ist alles Gewöhnungssache. Manchmal sind auch gesalzene Eidotter von Enteneiern eingebacken, die an den Vollmond erinnern sollen. Süß und salzig sind in China deutlich subtiler als bei uns, oft in einem ausgewogenen Verhältnis, um dem Prinzip des Yin und Yang zu entsprechen.


Das Fest hat eine 3000-jährige Tradition, die bis in die Shang-Dynastie (c.1600-1046 v. Chr.) zurückgeht. Der Mond steht für Frieden und Wohlstand, daher mögen ihn die Chinesen und feiern ihn. Sie glauben, dass es Glück bringt, wenn die Familie an diesem Tag an einem Tisch zum Essen zusammenkommt.


Nach dem chinesischen Kalender findet das Mondfest immer am 15. Tag vor dem 8. Mond des Jahres statt. Damit ist nicht der 15. eines westlichen Monats gemeint, sondern der Tag des Vollmonds, der im dreißigtägigen Zyklus von Neumond zu Neumond am 15. Tag, also in der Mitte des Zyklus liegt.

Kapiert? Nö? - egal. Wir Westler haben ja auch noch nie richtig verstanden, wann Ostern ist.


Das Fest geht auf eine Legende zurück, bei der Hou Yi, ein chinesischer Held, für die Errettung der Welt vor der Hitze der zehn Sonnen einen Unsterblichkeitstrunk von den Göttern geschenkt bekam. Diesen Trunk wollten Diebe stehlen, während Hou Yi auf der Jagd war und seine Frau Chang'e allein im Hause zurückgeblieben war. Um zu verhindern, dass der Trunk in falsche Hände gerät, schluckte sie ihn, woraufhin sie auffuhr zum Mond, wo sie seitdem unsterblich und für den Rest des Lebens ihres Mannes von ihm getrennt leben musste. Ihr Mann vermisste sie schmerzlich und suchte immer ihr Bild auf der Mondoberfläche. Chang'e wurde die Göttin des Mondes und der Unsterblichkeit, weshalb ihr die chinesischen Kaiser Opfer brachten.


Hier ein kurzes Video zum Mondfest:





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