REISEEINDRÜCKE FÜR KUNST- UND GESCHICHTSINTERESSIERTE
UMGEBUNGSENTDECKER
Lüneburger Heide,
Vom Salzhandel, Celle und den Welfen
INHALT
Wilsede und die Heide im Herbst
Lüneburg, die schöne Backsteinstadt
Drehsteine und Tausteine, Besonderheiten der Backsteingotik
Das Lüneburger Rathaus, eines der
beeindruckendsten Rathäuser in Deutschland
Lüneburgs größter Salzspeicher
Der älteste Kanal Europas, 1398 für den Salztransport gebaut
Lauenburg, südlichste Stadt Schleswig-Holsteins
Heideklöster, Außenposten an der slawischen Grenze
Celle, beschauliche Fachwerkstadt mit Schloss

Undeloh - mitten in der Heide
Im Herbst führte uns die Reiselust in die Lüneburger Heide, ein ideales Ziel für diese Jahreszeit, in der die Tage langsam kürzer und die Nächte kühler werden, in der die tief stehende Sonne die Farben des Herbstes satter leuchten lässt und mystische Nebel die Landschaft abends in ihre Schwaden einhüllen.
Unsere Unterkunft lag in dem kleinen Ort Undeloh, mit dem wir es gut getroffen hatten, denn er erfüllte genau unsere Wunschvorstellung von einem ruhigen Urlaub in der Natur. Von dort gelangt man nach wenigen Metern ans Ende der asphaltierten Straße, wo man aufs Fahrrad, die Kutsche oder die Wanderschuhe umsteigen muss. Wir fühlten uns ein bisschen wie am Ende der Welt, aber genau das hatten wir gesucht.



Undeloh ist im Oktober ruhig und beschaulich. Als wir dort waren, stand das Ende der Saison kurz bevor. Auch der Dorfladen stellte in der Woche nach unserem Urlaub seinen morgendlichen Brötchenverkauf für die Touristen ein und es wirkte als lege sich bald die Winterpause wie eine Decke für den Winterschlaf bis zum nächsten Frühjahr über den kleinen Ort. Nicht, dass man in der dunklen Jahreszeit in der Heide keine geruhsamen Tage verbringen kann. Wanderungen durchs frostige Moor, Raureif, zitternde Gräser im eisigen Wind, starre Kälte, harrende Natur kann man im Winter erleben und auch das lohnt sich ganz sicher.
Aber dennoch war es kurz vor Ende der diesjährigen Saison. In dem kleinen Geschäft mit Tante-Emma-Flair, das bald in die Winterpause ging, konnte man neben verschiedenen Dingen fürs Frühstück auch Heidelikör, Heidehonig, Korn und Mitbringsel aus verarbeiteter Heidschnuckenwolle in jeglicher Form bekommen: Wärmende Hausschuhe, Felle, Schäferwesten, usw.
Als wir einkaufen wollten, war die Besitzerin kurz verschwunden, hatte aber ihren Laden nicht abgeschlossen. Wir warteten minutenlang in dem Geschäft und konnten uns in Ruhe umgucken.
Auch als wir an unserer Ferienunterkunft ankamen, war die Tür zu unserem Haus nicht verschlossen. Ebenso gibt es im Ort einen Stand ohne Verkäufer, an dem man Kartoffeln und Eier bekommt, indem man das Geld einfach in eine Schatulle legt. Beruhigend, dass es so etwas noch gibt.

